Protokolle zum Schutz von Informationen bei der Übermittlung

Protokolle zum Schutz von Informationen bei der Übermittlung (Art. 14 RTS RMF)

Gemäß Art. 14 der Delegierten Verordnung (RTS RMF) müssen Finanzunternehmen formalisierte Protokolle zum Schutz der Datenübertragung einführen. Diese Protokolle sind Teil der technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen und dienen der Gewährleistung von:

  • Verfügbarkeit
  • Authentizität
  • Integrität
  • Vertraulichkeit
    der Daten während der Übermittlung über interne, externe oder hybride Netzwerke.

Anforderungen an die Protokolle laut Art. 14 RTS RMF

PflichtBeschreibung
a) Protokolle zur Sicherstellung der ÜbertragungssicherheitEinschließlich Verfahren zur Messung und Bewertung der Einhaltung (z. B. Protokollbewertungen, Sicherheits-Metriken, Audit-Trails)
b) Protokolle zur Verhinderung/Erkennung von Datenlecksz. B. durch Logging-Anforderungen, Secure File Transfer Protokolle (SFTP), TLS Enforcement, Richtlinien für Dateiübertragungen
c) Protokolle zur Handhabung von Vertraulichkeitsvereinbarungenu. a. für Mitarbeiter, Dritte, Dienstleister (z. B. NDAs, Awareness-Protokolle, Eskalationswege bei Verstößen)

Diese Protokolle müssen risikobasiert aufgebaut sein – gestützt auf eine zugelassene Datenklassifizierung und die IKT-Risikobewertung des Unternehmens.


Beispiele für geeignete Protokolle

ProtokolltypFunktionBeispiel
TransportprotokollSichere Ende-zu-Ende-KommunikationTLS 1.3, SFTP, HTTPS mit HSTS
DLP-ProtokolleDatenfluss-Kontrolle & LeckpräventionForcepoint DLP Policy Framework
AuthentifizierungsprotokolleAbsicherung der Sender/Empfänger-IdentitätOAuth 2.0, S/MIME für E-Mail
VertraulichkeitsprotokolleDokumentation & Pflege vertraglicher BindungenNDA-Ablauf-Protokoll, Sign-Off-Protokoll
Monitoring-ProtokolleProtokollierung und Nachvollziehbarkeit der ÜbertragungenSIEM-Integration, File Transfer Logging