Ausstiegspläne

Ausstiegspläne (Art. 28 Abs. 8 DORA; Art. 10 RTS TPPol)

Im Rahmen der DORA-Verordnung müssen Finanzunternehmen verbindliche Ausstiegsstrategien für kritische IKT-Dienstleistungen etablieren. Diese sollen gewährleisten, dass bei Vertragsende, Leistungsstörungen oder Drittdienstleister-Ausfall die Geschäftskontinuität gewahrt bleibt. Grundlage dafür sind Art. 28 Abs. 8 DORA und die technischen Anforderungen aus Art. 10 RTS TPPol.


Kernaussage der Norm

Finanzunternehmen müssen für IKT-Dienstleistungen, die kritische oder wichtige Funktionen unterstützen, umfassende, getestete und dokumentierte Ausstiegspläne etablieren (Art. 28 Abs. 8 DORA).
Diese müssen regelmäßig überprüft, mit Übergangsstrategien kombiniert und so realistisch sein, dass sie in Notfallszenarien ohne Geschäftsausfall aktiviert werden können (Art. 10 RTS TPPol).


Was ein DORA-konformer Ausstiegsplan beinhalten muss

AnforderungBeschreibung
Dokumentierter PlanKonkreter Ausstiegsplan für jede relevante IKT-Vereinbarung
Regelmäßige Tests & ReviewsSimulation & Überprüfung mindestens 1x jährlich
Exit ohne UnterbrechungGeschäftstätigkeit, Compliance und Servicequalität bleiben intakt
SzenarienbezugFehlerhafte Leistung, plötzliche Vertragsbeendigung, Notfallbetrieb
ÜbergangsstrategieSicherer Wechsel zu alternativen Anbietern oder Rückführung
NotfallmaßnahmenKontinuität im Falle von Leistungsversagen des Providers

Typische Elemente eines Exit-Plans nach DORA

InhaltBeispiel
Exit-KriterienSLA-Verstoß, regulatorisches Risiko, Cybervorfall
Transition PlanMigration zu Backup-Anbieter innerhalb 14 Tagen
DatenentzugReversibler Datenzugang, Verschlüsselung, Exit-API
KontrollpunkteExit-Test mit Protokollierung & Schwachstellenanalyse
Vertragliche RegelungenVertragsklauseln für Exit-Szenarien & Unterstützungspflichten