Protokolle für die Datenaufzeichnung (Logging)

Protokolle für die Datenaufzeichnung (Logging) (Art. 12 RTS RMF)

Finanzunternehmen müssen gemäß Art. 12 RTS RMF nicht nur Logging-Verfahren definieren, sondern auch klare Protokolle und Tools für die Datenaufzeichnung implementieren. Diese sollen sicherstellen, dass kritische Systemereignisse, Zugriffe und Netzwerkaktivitäten vollständig dokumentiert, geschützt und auswertbar sind – sowohl für Incident Response als auch für Compliance-Nachweise.


Kerninhalte der Logging-Protokolle nach DORA

1. Umfassende Ereignisprotokollierung

  • Zu erfassende Ereignisse:
    • Logische und physische Zugriffe (Art. 21 DORA)
    • Kapazitäts- und Änderungsmanagement
    • Betriebsaktivitäten von IKT-Systemen
    • Netzwerkverkehr und Performance-Monitoring
  • Speicherfrist:
    • Definiert auf Basis von Geschäftszweck, Sicherheitszielen und IKT-Risikoanalyse

2. Granularität und Zweckbezug

  • Protokolltiefe wird dem Einsatzzweck angepasst (z. B. Detektion gem. Art. 24 DORA)
  • Technische Details (z. B. Zugriff mit Rollen-ID, Quelle/Ziel bei Netzwerkzugriffen)
  • Unterscheidung zwischen Standard-Logs und sicherheitskritischen Aufzeichnungen

3. Sicherheitsvorkehrungen für Logdaten

  • Schutz vor Manipulation, Löschung und unbefugtem Zugriff
  • Sicherung von Logs in Übertragung, Speicherung und aktiver Nutzung
  • Technische Maßnahmen gegen Ausfälle von Logging-Systemen

4. Zeitbasierte Integrität

  • Systemweite Zeitsynchronisierung auf eine dokumentierte Referenzzeitquelle
  • Erforderlich für die rechtskonforme Korrelation von Ereignissen in forensischen Analysen

Prüfungskriterien für Logging-Protokolle unter DORA

  • Bestehen einer dokumentierten Logging-Richtlinie mit technischem Anhang
  • Logs müssen in Echtzeit oder zeitnah verfügbar sein
  • Schutzmechanismen (Integrity Checks, Zugriffsbeschränkungen) müssen nachgewiesen werden
  • Logging-Maßnahmen sind regelmäßig auf Aktualität und Wirksamkeit zu prüfen